Sonntag 29.Mai 2016 HareScramble

Heute ist der große Tag, der Endlauf oder neudeutsch „HareScramble“ könnte man mit Hasen-Kraxeln übersetzen… trifft es ganz gut.
Noch mal zusammengefasst: aus 1800 Startern haben sich in zwei Vorläufen (Prolog) die 500 Schnellsten qualifiziert um Heute gegen einander im „Härtesten ein Tages Enduro Rennen der Welt“ Originalton des Kommentators (von RedBull (Österreichischer Medienkonzern, der auch Limo verkauft)). Es wird spannend…
Wir haben erst mal ein gewohnt gutes Frühstück, in der Nacht hat es noch ordentlich gewittert aber heute Morgen scheint die Sonne als wäre nichts gewesen.
Günther und Safuré wollen mit dem Auto fahren, ich nicht. Das Rennen startet um 12:00h nach den Frühstück laden wir schon mal die Motorräder der Beiden auf den Anhänger. Kurz vor 11:00h fahren wir los, als ich mit dem Motorrad nach Eisenerz rein fahre stehen die Fahrzeuge der Besucher schon bis vor das Ortsschild, ich fahre mit mehreren Motorradfahren an der Schlange vorbei, der Platz an dem Günther parken will ist rappelvoll. Der Stau geht durch den kompletten Ort, ich fahre eine Abkürzung und lande direkt am Eingang zum Bergwerk, auch den kompletten Berg hinauf ist Stau (an dem ich locker vorbeifahre) ;-). Dank „Begleiterbändchen“ fahre ich auf das Gelände und bis zu der Stelle von der aus man den Start gut sehen kann. Die 500 Starter stehen schon in zehn Reihen am Start, einige stehen mit Ihren Maschinen bis zu den Naben im Wasser (ca. 30-40cm), zum Start schon nasse Füße, was ganz feines. Noch ca. 30 Minuten bis es losgeht, vorab noch etwas Werbung, die Startflagge wird auf einem E-Bike der Marke xxx zum Start gebracht, der Chef der Limo Fabrik wird sie schwenken…, die Fallschirmspringer der Limo Fabrik schweben vor dem Start ein, etc. viel Bimbamborium, aber kurzweilig.
Kurz vor dem Start finden meine Beiden auch ein Plätzchen, jetzt geht es los, die Erste Reihe startet, 50 Enduros sausen um eine übergroße Limo dose rum, nach dieser Kurve bilden die Fahrer eine Schlange. Zunächst geht es eine leichte Auffahrt rauf, um gleich danach einen steilen Hang runter zu fahren, nach einer großen Schleife geht es richtig steil den Berg rauf, in vier Stufen fahren sie über loses Geröll. Von den ersten 50 kommen die Meisten im ersten Versuch nach Oben. Bei den im zweiminütigen Abstand startenden Reihen ist das nicht so, im Laufe des Rennens stranden immer mehr Fahrer auf den Stufen des Steilhangs und suchen eine Lücke zwischen den gestürzten Fahrern auf den Steilstücken um noch nach oben zu gelangen und das Rennen fortsetzen zu können. Nach 20 Minuten ist der Spuk vorbei, alle 10 Reihen sind gestartet, die meisten Zuschauer bewegen sich den Berg rauf, zu Fuß oder im Bus, die Vip´s in Kleinbussen oder als geführte Enduro Tour, als ich sehe das auch einige Fahrer und Begleiter mit Ihren Maschinen den Berg rauf fahren gibt es für mich kein halten, hinterher. Das ist ja wohl das größte ich fahre mit meiner Enduro auf dem Gelände herum und kann an jeder Stelle anhalten und mir das Rennen ansehen, was ich auch ausgiebig nutze.
Die einzelnen Streckenpassagen sind an Schwierigkeit kaum zu toppen, bergauf Passagen über loses Geröll von 40-50 m Länge, manche Fahrer kommen nur ein paar Meter weit, bevor das Hinterrad durchdreht, andere „verhungern“ nur wenige Meter vor dem Gipfel und müssen für einen neuen Versuch umkehren. Das alles im Wettbewerb mit vielen, das heißt auf den Hängen gibt es ein endloses bergauf, scheitern und bergab. Mancher findet nur keine freie Bahn nach oben. An anderer Stelle führt die Strecke über große Felsen, hier kann von Fahren kaum die Rede sein, fast werden die Motorräder mehr getragen oder über die Steine gehoben.
Ich kann bequem mit dem Motorrad von einer Passage zur nächsten fahren und gelange an einer der letzten Stellen vor dem Ziel es geht spektakulär den Berg rauf, um dann auf halber Höhe um zu kehren und erneut bergauf zu fahren, wir warten gespannt auf den ersten Fahrer, da kommt Graham Jarvis aus dem Wald, sieht sich kurz die Sektion an und fährt dann den vorgegebenen Verlauf, wir jubeln und feuern Ihn an, der nächste Fahrer kommt erst nach ca. 20 Minuten. Diesen Vorsprung weitet er bis ins Ziel noch aus, insgesamt kommen nach den vorgegebenen vier Stunden nur neun Fahrer ins Ziel.
Ich kann noch weiter den Berg rauf fahren und mir die verschiedenen Sektionen ansehen, ganz oben am Berg angelangt schaue ich noch den Fahrern in „carl’s dinner“ einer besonders groben Passage zu, bis um 16:00h die Sirene ertönt, damit ist das Rennen aus. Ich kann oben aus dem Bergwerk ausfahren und bin in wenigen Minuten an unserem Gasthof, dort verlade ich gleich meine Maschine, nach einem leckeren Essen fahre ich gegen 17:00h los nach Hause. Auf der Rückfahrt gibt es heftiges Gewitter, allerdings stört mich das Wetter wenig, ich genieße die Aussicht auf spektakuläre Blitze.
Gegen 24:00h beende ich kurz vor Nürnberg meine Fahrt, gegen 6:30h werde ich wieder wach und fahre weiter, kurz vor 13:00h komme ich Zuhause an, lade die Motorräder ab und bringe den Anhänger zu Günther. Die Beiden sind gegen 1:00h gestartet und die Nacht durchgefahren da alles ruhig ist stelle ich den Hänger nur ab und fahre nach Hause. Damit ist der Urlaub zu Ende, viel erlebt beim Bilder sichten kann ich alles nochmal Revue passieren lassen.

www.erzbergrodeo.at

Samstag 28.Mai Langeweile, aber dann

Heute ist der zweite Prolog-Lauf, „meine Beiden“ brauchen erst wieder am Nachmittag ran, so richtig Lust habe ich nicht, aber wir fahren mal hin, ist ja bezahlt… ;-). Nach dem wir die verschiedenen Stände abgeklappert haben, frage ich mal nach den geführten Touren über das Gelände, aber die sind nur für VIP-Karten Inhaber (also teuer und vermutlich auch nicht sehr anspruchsvoll). In der Erzbergrodeo-Arena (so heißt die Ecke mit den Verkaufsständen und Fressbuden) treffen wir noch Manuel Schad, er fährt eine Boxer-BMW und ist somit Exot zwischen den ganzen Einzylinder-Zweitaktern , wir kennen Ihn vom HönneTrail und wünschen Ihm Glück. Als wir später nochmal zum Start gehen treffen wir Ihn dort wieder, noch 20m Stau, dann geht es für Ihn los. Die Fahrer starten heute ziemlich ungeordnet, auch hohe Startnummern sind schon dabei. An der Kurve hinter dem Start setzen wir uns hin und sehen den vorbeifahrenden Piloten zu, als Manuel vorbei kommt mache ich jede Menge Bilder. Wir beschließen zu Mittag wieder in „unser Gasthaus“ zu fahren. Da Safuré und Günther mit dem Auto gekommen sind steht Ihnen noch ein kleiner 2km Fußmarsch bevor, ich fahre mit der Husky schon mal vor und mache es mir in der Sonne auf der Terrasse bequem. Wir essen lecker und ausgiebig. Der Himmel verdunkelt sich immer mehr, Safuré wollte heute ohnehin nicht fahren und legt sich hin, ich schreibe am Blog. Es regnet kurz aber unspektakulär, Gunther kommt anschließend vorbei um mir zu sagen, dass er jetzt los will um den 2. Lauf zu fahren. Ich beschließe Ihn zu begleiten. Als wir die Straße nach Eisenerz runterfahren, ist alles weiß, es hat so heftig gehagelt, dass der Hagel liegengeblieben ist, es ist auch erheblich kälter geworden. Wo kein Hagel liegt ist die Straße grün von herunter gewehten Blättern, hier ist richtig was abgegangen. Als wir die Startzone erreichen ist alles abgebaut, kein Mensch in Sicht, da beschließen wir spontan uns mal die Rennstrecke an zu schauen, nicht das da einer liegt oder so ;-).
Die Strecke ist stark zerfahren und wesentlich schwieriger als Gestern (als Günther sie befahren hat) und in einen noch schlechteren Zustand als vorgestern (als Ich sie schon einmal gefahren bin) so knapp 5000 Enduro Fahrer hinterlassen Spuren.
Unbehelligt fahren wir etwa die Hälfte der Strecke bis einem Guide auffällt das wir da nicht hingehören, nach einer kleinen Standpauke (wegen Sicherheit und so) begleitet er uns von der Strecke, wir bereuen (ernsthaft) das er uns so früh erwischt hat ;-). Da der Regen wieder einsetzt, „kärchern“ wir an der Tankstelle gleich die Motorräder, anschließen ist es wieder trocken und wir fahren zur Unterkunft. War der Tag doch noch spannend. Nach dem Abendessen sitzen wir drei noch draußen, da in Österreich bis 2018 noch in Gaststätten geraucht werden darf und uns der Qualm ziemlich nervt. Als es wieder zu regnen beginnt gehen wir zu Bett, im Verlauf des Abends entwickelt sich der Regen zu einem Gewitter mit heftigem Hagel, so dass wieder alles weiß wird. Hoffentlich wird es Morgen trocken wenn das eigentliche Rennen abläuft.

Freitag 27.Mai Prolog 1.Lauf und Sturm auf Eisenerz

Heute startet der Prolog, nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir zum Berg, der Prolog ist um 9:00h gestartet, als wir ankommen ist der Zirkus schon mittendrin. Wir sehen uns die Start Prozedur an, die 1800 Starter sind in Startzeiten aufgeteilt, man kann später starten, aber nicht früher. Also Startnummer 1 darf um 9:00h Starten oder später, aber Nummer 1800 erst ab 16:00h. Günther und Safuré haben Nummer 1410 und 1411, sind also erst am Nachmittag dran. Wir sehen uns die Strecke soweit wie möglich an. Das obere Fahrerlager hat noch die beste Aussicht, aber gegen 11:00h verlieren wir die Lust. Wir fahren zum Essen zu unserem Gasthof und sitzen gemütlich auf der Terrasse in der Sonne, ich nehme Wurstsalat und ein Eis, das ist auf jeden Fall besser als Curry-Pommes im Trubel. Gegen 14:00h fahren wir wieder zum Start, immer noch ziemlich voll, Safuré und Günther fahren wieder zurück!? Worauf wollen die warten? In der Zwischenzeit mache ich einen Hubschrauberrundflug, wollte ich schon immer mal machen, leider wird mir schon beim Start schlecht, hatte ich ja erwartet, aber nicht so schnell, nach ca. fünf Minuten hoffe ich, dass die 10 Minuten bald vorbei sind, ich drücke nur noch mechanisch auf den Auslöser der Kamera, ohne wirklich hin zu sehen wird schon irgendwas drauf sein. Nach der Landung stehe ich erst mal eine Weile benommen rum… Mist, das hätte ich mir sparen sollen. Später schaue ich noch mal beim Start vorbei, die Motorräder sind durch, gleich kommen die Quads und ein Gespann, angeblich ist dann mit den Motorrädern Schluss, in dem Augenblick ruft Safuré mich an und sagt : „Wir fahren jetzt am Gasthof los und kommen runter…“ Das möchte ich mir nicht ansehen, wenn die beiden gesagt bekommen, „Ihr seid zu spät, vorbei“, Ich gehe nochmal in die Kurve und schaue mir an mit wieviel Staub die Quads über die Bahn donnern. Später gehe ich nochmal in die Startzone und siehe da meine beiden stehen mit einigen Anderen am Start, anscheinend dürfen Sie nach den Quads doch noch starten, mehr Glück als Verstand…ich sehe mir den Start an und mache einige gute Bilder. Beide sind gut bis ins Ziel gekommen, Glückwunsch! Nachdem sie wieder da sind, (die Zielzone ist gesperrt, da kommt man nicht hin) fahren wir zurück zum Gasthof, ich dusche schnell, um 19:00h ist „Sturm auf Eisenerz“, da wollen wir dabei sein. Es fängt heftig an zu regnen, egal, Safuré und Ich fahren, als wir in Eisenerz ankommen sind wir völlig durchnässt, aber die Stimmung kocht.
Ein langer Zug fährt durch den Ort, sämtliche Fahrer und Begleiter mit Ihren Motorrädern und allen möglichen und unmöglichen Fahrzeugen (ein motorisiertes Sofa und ein Sessel sind dabei, eine Bierdose und andere Eigenbauten) fahren begleitet von „Discotrucks“ völlig ausgelassen durch den kleinen Ort. Fahrer in Badehose, Hasen-, Bananen-, Känguru- oder Anderem- Kostüm sind dabei, ständig werden wheelys, stoppys, und burnout gemacht, es ist infernalisch laut, die Luft im ganzen Ort ist Rauch und Benzin geschwängert die Straßen voller Gummiabrieb und Brandspuren, die Zuschauer stehen am Straßenrand und feuern uns eifrig an, die Polizei ist nur anwesend. Nach der Schleife durch den Ort geht es auf dem Festivalgelände noch weiter, wir stehen staunend mittendrin. Irgendwann haben wir genug und fahren zur Unterkunft.
Froh die nassen Klamotten los zu sein gehe ich bald ins Bett.

Donnerstag 26.Mai Erzberg total

Ich habe ausgeschlafen, gegen 9:00h werde ich wach, gestern (heute Morgen) habe ich noch den Marsianer ausgelesen, war richtig gut, also für Sciencefiction-Fans. Das Frühstück ist reichhaltig und lecker, anschließend ziehe ich mich um, Wanderschuhe (die Blasen vom Wandern in Motorradstiefeln sind noch nicht verheilt) und Enduro Klamotten (muss jetzt). Auf zum Erzberg in Eisenerz tanke ich noch voll, dann ab aufs Gelände. Begleiter-Bändchen funktioniert noch, cool, ich fahre ein wenig übers Gelände und parke dann gegenüber der Gold und Platin Besucherparkplätze, die Anderen Besucher müssen weiter oben parken und mit dem Shuttlebus aufs Gelände ;-). Ich laufe nochmal die Stände ab, brauche immer noch nix, das Rocket-Ride-Rennen (mit dem Motorrad lose Geröllhalden, wo man schon nicht laufen kann, hochfahren) beginnt um 12:00h, ich such mir schon mal ein nettes Plätzchen. Ich stehe gut an der dritten Rampe und kann einige tolle Fotos machen, zwischendurch wechsle ich mal und kann die vierte und letzte Rampe und das Ziel sehen. Ist schon toll zu sehen, wie der eine Fahrer Chancenlos „am Berg verhungert“ und der nächste rauffährt als wäre nix. Die Jungs können echt gut fahren! Nach 2-3 Stunden wird es etwas zäh, irgendwie nicht so Abwechslungsreich…
Ich gehe noch mal in die Eventarena (Verkaufsstände und Fressbuden) und kaufe mir ein viel zu teures T-Shirt (muss Mann haben), später gibt es noch eine Proberunde für die Fahrer auf der Prologstrecke. Ich stehe mittendrin auf einer „Düne“ und die 1800 Motorräder branden um mich herum und mache Bilder. Als ich einige Maschinen mit Begleiter-Aufkleber sehe fängt es an zu arbeiten…
…sowas habe ich auch, steht nur 150m weiter, was mache ich hier, umziehen, mitfahren!
Ich bin auf dem Erzberg rumgefahren! Super klasse, wie die Steinbrüche in Wülfrath, aber 5x so groß und 20x so viele Fahrer/Motorräder, zwischen durch konnten wir noch Teile der sonntags Strecke sehen (also die Richtige) unfassbar wo manche Motorradfahren können.
Auf der Strecke war es sehr staubig, ich sehe aus wie aus dem Bergwerk, zur Feier des Tages gibt es ein Bier und ne Curry-Pommes, anschließend sehe ich mir noch den Rest vom 2.Lauf „Rocket-Ride“ an, ich bin satt, ich fahre zum Gasthof, dort wartet ein Zimmer mit Dusche auf mich.
Safuré und Günther sind auch da, Sie haben sich die Papiere im Fahrerbüro abgeholt, müssen aber bis 20:00h noch zur technischen Abnahme…
…knapp, knapper, Günther, alles wie immer um 19:15h fahren die beiden am Gasthof los. Um 19:45 kommen sie zurück, da war noch spiel…
Ich sitze derweil auf der Terrasse und genieße bei der letzten Sonne ein leckeres Schnitzel und ein Feierabendbier. Später noch den Staub abduschen und ins Bett, super Tag.

Mittwoch 25.Mai Erzberg und Forstwege

Ich werde früh wach und versuche um 7:30h ein Frühstück zu bekommen, leider ist alles noch zu, ich koche mir einen Kaffee im Auto später gibt es dann doch noch was zu beißen. Ich war zu früh, ab 8:30-9:00h wird geöffnet, muss einem doch gesagt werden. Der Wirt möchte nichts für meine Übernachtung auf dem Parkplatz, „des passt scho“.
Das Wetter wird wie versprochen schön, ich fahre mit der Husky nach Eisenerz um mir anzuschauen wie es mit meiner Begleiterkarte funktioniert. Die Fahrzeugschlangen sind noch länger geworden, aber die Stimmung ist ausgelassen, die Wartenden haben es sich bequem gemacht und sitzen mit Campingstühlen und Bier in der Stadt am Straßenrand, es ist 10:00h.
Da die Anmeldung erst um 11:00h startet fahre ich noch etwas in der Gegend rum, auf der Karte sieht es so aus, als könnte man durch ein Nachbartal über den Berg zurück nach Eisenerz fahren, das probiere ich aus. Die Straße wird zur Forststraße, dem Text auf einem Schild entnehme ich das Forststraßen von 8:00- 18:00h befahren werden dürfen, die entgegenkommenden Fahrer winken freundlich, OK also los. Die Wege ähneln denen in Kroatien, Schotterwege durch den Wald winden sich die Berge rauf, jede Menge Abzweige, nach einiger Zeit bin ich mir nicht mehr sicher wo ich hergekommen bin. Nach gut zwei Stunden bin ich 70 km durch den Wald gefahren, in der Höhe fahre ich durch die Wolken, einfach nur klasse.
Jetzt mache ich einen neuen Anlauf meine Eintrittskarte zu bekommen, ich werde an den wartenden Autos vorbei geschickt. Die Schlange ist unverändert lang, es kommen mehr Fahrer an als eingelassen werden können. Nach kurzer Zeit habe ich ein Begleiter-Bändchen am Arm und einen Aufkleber auf dem Motorrad, wie geil ist das denn, ich kann mit der Maschine aufs Gelände, durchs Fahrerlager und auch sonst überall hin, nur auf die Strecke darf ich nicht. Ich schaue mir das Gewimmel an, stehe mitten drin, der Berg sieht gewaltig aus, die Startfläche liegt weit unter dem Fahrerlager, um mich rum werden Zelte aufgebaut, Motorräder abgeladen und gestartet. Nach einer Weile besorge ich mir noch den Programmablauf, schließlich geht das Programm erst morgen los.
Es gibt insgesamt 1800 Startplätze, die Fahrer absolvieren Freitag und Samstag den Prolog, dabei wird einzeln eine Strecke auf Zeit den Berg raufgefahren, die kürzere Zeit zählt, die 500 schnellsten starten am Sonntag im Rennen. Das Rennen am Sonntag ist auf vier Stunden begrenzt, immer 50 Fahrer starten gleichzeitig in kurzem Abstand die nächsten 50, etc. zuerst sind extreme Steilauffahrten auf losem Grund zu bewältigen, später die wildesten Sektionen mit teilweise riesigen Felsen zu überwinden, am Ende erreichen ca. 10 Fahrer innerhalb der Zeit das Ziel.
Auf der Rückfahrt zum Gasthof treffe ich noch zwei Jungs aus Schleswig-Holstein sie grillen auf einem Parkplatz mit Aussicht auf den Erzberg und wollen sich Morgen um 8:00h anstellen um Besucherkarten zu kaufen, das erste Rennen beginnt um 12:00h. Den Nachmittag verbringe ich auf der Terrasse in der Sonne und lese mich auf den Mars… Beim Abendessen erfahre ich, dass ich morgen noch ein Zimmer haben kann, da ich nicht weiß ob die Batterie 4 Tage hält nehme ich gerne an.

Dienstag 24.Mai Österreich

Am Abend wurde ich noch in das Kinderzimmer eingeladen, was ich gerne angenommen habe, ich habe super geschlafen und dank WLAN habe ich noch etwas „gebloggt“. Außerdem habe ich am Montag noch mit einem Kollegen telefoniert, der gerne bereit war mir den nächsten Montag (frei) und dazu den Samstagsdienst zu überlassen, so dass ich erst am Dienstag zur Arbeit muss und mit der Rückfahrt etwas mehr Zeit habe. Sonst hätte ich Sonntag das Rennen nicht zu Ende schauen können…
Am Morgen hatte Frank uns ein tolles Frühstück bereitet (Müsli mit frischem Obst, so gesund bin ich schon lange nicht gestartet). Ankes Erkältung war über Nacht eher schlechter geworden, so dass ich die beiden nach dem Frühstück zügig in Ruhe lassen wollte. Frank half mir noch beim Anhänger und beide winkten mir nach als ich abfuhr. Das war ein kurzer aber netter Besuch, werde schnell gesund Anke!
Nach kurzer Überlegung endschied ich mich sofort nach Eisenerz zu fahren, wo am Donnerstag das Erzbergrodeo beginnt. Außerdem soll morgen das Wetter in der Gegend noch schön werden und ich kann dort noch ein wenig Motorradfahren. Ich fuhr die gut 400km, meist Autobahn und kam noch im hellen beim Gasthof an. Günther und Safuré haben hier ab Donnerstag ein Zimmer. Als ich mich kümmern konnte war es leider schon ausgebucht, aber der Wirt lässt mich auf dem Parkplatz im Womo schlafen. Bevor ich einkehrte bin ich noch durch Eisenerz gefahren, hier standen jetzt schon einige Fahrer vor der Anmeldung, auf beiden Seiten der Hauptstraße mehrere km Schlange, dabei geht es erst Morgen Mittag los. Leider hatte der Gasthof heute Ruhetag, ich hab die Husky abgeladen und bin zum Essen in den Ort gefahren. Als ich wieder an Auto ankam, war es schon recht frisch, wir sind hier auf knapp 1000m. Die Standheizung quietscht nur und zeigt eine Fehlermeldung die im Handbuch nicht vorkommt. Als ich sie auseinander genommen habe sehe ich, dass sich das Lüfter Rad nicht dreht, kurz vor dem Start habe ich die Heizung noch gedreht, dabei muss sich das Gehäuse verzogen haben, ich lege mich unters Auto und löse zwei Schrauben ein wenig, das reicht, das Lüfter Rad ist frei und die Heizung läuft. In der Nacht geht die Temperatur auf 5 Grad zurück, ich habe nur eine dünne Sommerdecke dabei, wir wollten an die Adria, dank funktionierender Heizung ist alles gut. Ich schlafe gut nach dem ich noch etwas in „Der Marsianer“ gelesen habe.

Montag 23. Mai Abfahrt und Krk

Heute ist Schluss in Karlobag, nach dem Frühstück packen wir unsere Sachen in die Autos und räumen die Ferienwohnung auf. Wir verabschieden uns voneinander und los geht’s, Safuré und Günther fahren nach Grobnik bei Rijeka in ein Hotel, Günther hat ein Kurventraining auf der Rennstrecke gebucht. Ich habe mich mit Anke und Frank verabredet, Sie sind z.Z. auf der Insel Krk vor Rijeka. Bei der Fahrt auf der Küstenstraße überholen wir uns noch einige Male, dann zweige ich ab auf die Brücke nach Krk. Die Insel ist recht groß, bergig und grün, die kleine Straße windet sich durch die Wälder, es geht auf und ab. Der Ort Risika liegt auf der dem Festland zugewandten Seite von Krk, es ist ein kleines Örtchen mit einer großen Kirche, in den Bergen gelegen mit wunderschönem Blick auf das Meer und dem gegenüberliegendem Ufer. Anke und Frank begrüßen mich herzlich, wir fahren zur Marina in Punat, in diesem Jachthafen hat ein Freund sein Motorboot liegen, wir besuchen Ihn dort. Anschließend fahren wir alle vier noch zur Südlichen Spitze, auf dem Weg bestaunen wir große Inschriften, die aus den weißen Steinen auf die grüne Wiese gelegt wurden. Neben vielen Herzen und einem Peace-Zeichen gibt es eine große Auswahl verschiedenster Namen aus aller Welt. Abends gehen wir noch gemeinsam essen.

Sonntag 22.Mai Noch mal richtig Enduro

Heute ist der letzte Tag in Karlobag da wollen wir es noch mal richtig krachen lassen ;-). Nach dem wie immer reichhaltigen Frühstück (ich sag nur Spiegelei) fahren wir drei noch mal auf die Bergspitze. Ohne Sturm fallen hier nicht nur keine Motorräder um, man kann auch in Ruhe schauen und Bilder machen, die Aussicht ist super. Vor der Küste liegen mehrere Inseln hintereinander (unter anderem auch Pag, über die wir nach Zadar gefahren sind). Im Landesinneren kann man über die Hochebene bis zu der nächsten Bergkette sehen. Nach einer Weile fährt Safuré zurück zum Haus, sie will das schöne Wetter noch etwas genießen. Günther und ich müssen noch mal in den Wald, wir finden wieder wilde Berg und Tal Fahrten, das „über liegende Bäume fahren“ klappt immer besser ;-). Nachdem wir uns noch mal richtig ausgetobt haben kehren wir noch mal ein, die bekannte Gaststätte ist heute richtig gut besucht, fast alle Tische im Garten sind belegt. Nach einem (bleifreien) Bier, zwei Stück Käsestrudel und einem Kaffee sind wir wieder bereit. Wir finden eine Bachdurchfahrt wo wir einige Actionbilder schießen, auf der Rückfahrt noch ein schottriger Abzweig mit toller Aussicht auf Karlobag runden den Tag ab. Jetzt ist es genug wir sind erst einmal Endurosatt und fahren zum Ferienhaus wo wir nach kurzer Pause die Motorräder auf die Anhänger laden. Abends noch einmal essen gehen am Meer mit Sonnen unter und Mond Aufgang. Müde und zufrieden gehe ich ins Bett.

Samstag 21.Mai Zadar

Die Sonne scheint, 22-24 Grad, wir machen eine Straßentour nach Zadar, zunächst fahren wir ein Stück Richtung Norden, um dann mit der Fähre auf die Insel Pag über zu setzen. Es gibt schon eine kleine Schlange aus Bussen, Wohnmobilen und PKW, die wir aber rechts liegen lassen und bis vorne hin fahren. Nach ca. 15 Min. kommt die Fähre an, alle Fahrzeuge fahren von Bord, dann passiert erstmal nichts. Nach einigen Minuten wird Günther unruhig und will schon mal auf die Fähre fahren, unwirsch wird er zurückgepfiffen. Wir warten weiter in der Sonne und schwitzen vor uns hin, plötzlich ist es so weit und es geht los, aber dann möchte man unsere Tickets sehen!? Haben wir nicht, ich fahre nochmal den Berg rauf und kaufe drei Tickets, als ich wieder unten ankomme, ist Günther schon auf dem Schiff, ohne Karte und Safuré wartet davor, also alles normal. Mit den Tickets dürfen wir auch mit, das Schiff füllt sich und ist am Ende voll, wir legen ab. Bei schönstem Sonnenschein sitzen wir auf dem Oberdeck und genießen die Fahrt. In dem Bus waren Schüler auf Abi fahrt, die nun das Schiff bevölkern, die sehen aber jung aus ;-). Die kurze Überfahrt vergeht schnell und wir begeben uns wieder zu den Mopeds ein Harley Fahrer kann es nicht abwarten und schmeißt schon mal den Motor an die nicht gerade leise Maschine bollert vor sich hin, endlich setzen sich die Fahrzeuge in Bewegung und wir rollen von Bord. Die Insel ist karg, kein Baum, kaum Strauch, wir fahren an einigen kleinen Orten vorbei, bis wir in Zadar landen. In Hafennähe parken wir und gehen in die Altstadt, wir schlendern durch die Gassen und essen ein Eis. Auf dem Markt sind nur noch wenige Stände mit Ware belegt, die Meisten sind schon längst geräumt, wir kaufen ein paar Erdbeeren, die wir gleich essen. Am Jachthafen machen wir noch eine Pause um etwas zu trinken. Auf der Küstenstraße fahren wir zurück, ich fahre voraus und sehe noch wie auf der Gegenfahrbahn ein Motorradfahrer stürzt, ich halte an aber dem jungen Mann ist nichts passiert, nur die Maschine ist ziemlich demoliert, er braucht keine Hilfe, so fahre ich (etwas langsamer) weiter, zurück zum Ferienhaus. Wir sitzen noch mit Kaffee auf der Terrasse um später in Karlobag etwas zu essen. Wir probieren mal ein Anderes Lokal, mit Terrasse direkt am Meer, dort erleben wir noch einen Sonnen unter und Mond Aufgang. Ein schöner Tag geht zu Ende.

Freitag 20.Mai Vom Winde verweht

Günther und ich wollen nochmal dorthin zurück wo wir gestern aufgehört haben, der Weg führte mit mehreren Furten durch einen Bach, außerdem suchen wir immer noch nach eine Alternative ohne Asphalt auf den Berg. Safuré möchte lieber entspannen und lesen.
Es ist sehr windig und ab und zu regnet es ein Wenig. Wir lassen es etwas langsamer angehen, der Wind schüttelt uns gut durch. Im Wald wird es besser kaum noch Wind, nach der Bachpassage (war leider kürzer als gehofft) wechseln wir die Straßenseite, mal sehen was es südlich der Asphaltstraße so gibt. Hier sind die Wege offensichtlich länger nicht benutzt, sie sind mehr zugewachsen, es gibt mehr Felsen auf der Fahrbahn und ab und zu liegt ein Baum im Weg, der überquert werden muss ;-). Einige nette Steilauffahrten finden wir noch, also insgesamt interessanter. Dann erklimmen wir noch die höchste Erhebung der Umgebung, wo der Wind meine Maschine vom Ständer weht und entdecken eine Schipiste die aber nicht sehr steil (also langweilig) ist.
In der Gaststätte an der wir eben schon vorbei gefahren sind (sah wie verlassen aus) trinken wir einen Kaffee. Wir kehren nach Karlobag zurück, tanken und auf den 3 km zum Ferienhaus setzt der Regen wieder ein. Abends gibt es wieder was leckeres und den Kamin.