10.04. Ach du dicker Affe

Am nächsten Morgen kratzten wir die letzten Brotreste zusammen für ein klägliches Mahl, Brot kaufen vergessen.
Im Anschluss besuchten wir Hallit und seinen Vater auf einen Tee in Ihrem Haus. Er hatte uns eingeladen, als er bei uns am Auto war. Da er uns um Schuhe oder einer Jacke gebeten hatte habe ich nochmal alles durchgesehen und eine Regenjacke mitgenommen. Wir saßen zusammen um einen winzigen Holzofen auf einigen Matratzen und tranken Tee, seine Schwester und ihr Sohn waren auch zu Gast, da z.Z. wohl Schulferien sind. Er zeigte uns noch das Funkgerät und die Wetterstation. Wir wurden herzlich verabschiedet und fuhren weiter in Richtung Azrou auf der N13, kurz vor Azrou befinden sich Zedernwälder, die auch „die größte Zeder Marokkos“ beherbergt, da es auf dem Weg liegt…
Dank unserem Marokkoführer von Edith Därr führte uns das Navi „von Hinten an die Zeder“ und wir ersparten uns den größten Tourinepp (Versteinerungen, Töpferwaren, Gewürze und Schmuck, Außerdem Esel- oder Pferderitte). Die größte Überraschung waren die Affen, in dem Wald leben wilde Affen, die von den Touristen gemästet werden, währen der Affe noch kaut, werden ihm bereits 2-3 Neue Erdnüsse, Bananen oder Ähnliches aufgedrängt. Zum Glück können die Touristen nicht auf die Bäume klettern, so dass die Affen auch mal Pause machen können. Wir trafen noch eine Gruppe älterer Frauen, die offensichtlich richtig Spaß hatten, sie saßen singend unter der großen Zeder und schmetterten aus voller Kehle. Beim Rückweg aus dem Wald sahen wir auch an anderen Stellen noch Affen, es handelt sich also nicht nur um angefütterte Tiere, sondern die Affen leben tatsächlich hier.
Auf dem Weg in Richtung Fes machten wir noch einmal Rast leider wurde unsere Bestellung falsch verstanden, anstatt von jedem nur eine Portion bekamen wir von allem zwei, so dass wir uns nach dem Essen vorstellen konnten, wie sich die Affen abends fühlen.
Wir sparen uns Fes und wollen an einem See nördlich übernachten, die kleinen Straßen (N5004, N501) ziehen sich wie Kaugummi, die Landschaften können verschiedener kaum sein, grüne Bergtäler wie in den Alpen, Alleen wie in Frankreich, schroffe Felstäler und große Oliven und Obstbaumplantagen. Als es langsam dunkel wird müssen wir erkennen, dass das Seeufer mit dem Auto nicht zu erreichen ist, keine Zufahrten, wir parken auf einer Aussichtsplattform hoch über dem See.

2 Gedanken zu „10.04. Ach du dicker Affe“

  1. Auf die Bäume, ihr Affen!
    Verrückte Geschichten, ihr zwei Vagabunden – Wir wollen gar nicht mehr verzichten auf Begegnungen und Berichte fernab der Heimat. Hallit, der marokkanische Wettergott, Touris kurz vor der Baumbesteigung, lustige Reisekombos….verschärft eben. Und faszinierend die Vielfalt und Verschiedenheit der Landschaft- super! Man hat das Gefühl, dass es hier zu Hause recht langweilig anmutet, obwohl wir auch schon leckeres Fleisch auf dem Grill hatten bei feinem Frühlingswochenendwetter. Aber nix gegen Eure Spießchen und Tajine- Köstlichkeiten-ich bin ganz sicher. Nur um die selbst aufgemachten Ravioli habe ich euch nicht beneidet. Weiter so, Jungs
    Karin

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