Prince Rupert

Donnerstag sind wir nochmal ausgeflogen… diesmal haben wir uns einen Kia geliehen. Bei bestem Wetter sind wir nach Prince Rupert gefahren. Da wir leider kurzfristig keinen Platz auf einer Fähre bekommen, werden wir da auf unserem weiteren Weg nicht mehr vorbei kommen.

Verünftig und rot…
War ganz entspannt, natürlich Automatik und ging auch gut ab …
Frühe Industrie Ansiedlung, nachdem der Lachs nahezu komplett überfischt war konnten sie den Laden wieder dicht machen.
Leider out of season…
Aber auch von außen sehenswert…
Zuerst eine kleine Stärkung, fish and chips….
In der Altstadt gibt’s urige Kneipen und Cafés.
Der Ort, so ruhig wie das Meer…
Der Pier fürs Kreuzfahrtschiff
Museum of Northern British Columbia
Isolierter Stuhl für den Telegraphen
Eine Brauerei gibt’s auch…
Ein bavarian oktoberfest und ein ginger beer…
In der Sonne, draußen und mit Meerblick, was will man mehr…
Vielleicht nen Seeadler…
… oder dem Mond…
Sonnenuntergang…
Das war wieder ein super Tag… LG

The Nisgaa Nation

Nachdem wir uns gefühlt endlos um den Motorenversand gekümmert haben und ansonsten fast nur im Auto gesessen haben. Müssen wir mal raus… Wir mieten ein Auto und fahren in ein Reservat nebenan. Bei den Nisgaa gibt es ein großes Lavafeld, bei einem Vulkanausbruch um 1750 wurden große Flächen mit Lava überspült, über 2000 Menschen sind dabei umgekommen.

Mit dem Motorrad fahre ich zum Flughafen.
Nach einigen zögern haben wir uns für ein unauffälliges Modell entschieden.
Ford F350 V8 6,irgenwas Liter Hubraum 400ps 10gang Automatik…. so sieht hier gefühlt jedes zweite Auto aus.  Und Spaß soll es ja auch machen…
Von Terrace fahren wir nach Norden auf dem Nisga a Highway
Reilynn kennt sich aus, auf ihrer Farm hatte sie auch so ein Trum… und macht ihr mehr Spaß als der Iveco….
Die Nisga a sind eine Gruppe ( first Nation) die sich selber verwalten, was offenbar in Kanada nicht häufig der Fall ist…
Das Lavafeld
So langsam kämpft sich die Vegetation zurück.
Endlich wieder fotografieren…
Unterwegs besuchen wir eine heiße Quelle
Zwei groß Badezuber mitten im Wald.
Und ein kleiner Teich.
Wir haben von 15-16h reserviert, außer uns ist noch eine Familie aus Neuseeland hier.
Wir genießen die Zeit im heißem Wasser, die viel zu schnell vergeht…
Das Ziel für heute ist Gingolx eine kleine Stadt am Fjord.
Am 11. Oktober ist die Saison aber zuende…
Das Fuschrestaurant „U“ Seefood „U“ Eat It! Hat leider geschlossen, war im Internet leider nicht vermerkt…
Außer schöner Gegend gab’s leider nicht viel.
Das Zimmer ist okay…
Zum Glück hatte Reilynn ordentlich zu essen eingepackt, die beiden alternativen zum Restaurant waren keine.
Die Nacht war ruhig und wir haben gut geschlafen, morgens gab’s eine kleine Küche wo wir uns Kaffee und ein paar Kleinigkeiten machen konnten.
Morgens noch mal am Meer entlang… dann ging es wieder zurück.
Auf der Straße ein Stachelschwein, war nicht das erste, aber das erste das sich fotografieren ließ…
In „Laxgalts ap“ haben wir uns den Friedhof angeschaut…
Am Lavafeld haben wir noch eine kleine Wanderung gemacht..
Hier ist ein Baum von der Lava eingeschlossen worden, sie erkaltete bevor der Baum verbrannt war…
Hazelton ist ein kleiner Ort an dem Gebäude aus der Umgebung zu einem Freilichtmuseum zusammengetragen wurden.
Die Gebäude sind beschriftet und es wird erklärt was sich ursprünglich in ihnen befand.
Auch ein Raddampfer ist hier zu finden.
In der Bibliothek gibt es ein kleines Museum
Eine Dampfmaschine aus dem Raddampfer.
Das besondere ist, das alle Häuser bewohnt oder bewirtschaftet sind, eins war sogar zum Kauf angeboten. Gefällt mir besser als ein reines Museum ohne Leben in den Häusern.
Jetzt aber schnell zurück…
In Terrace gab’s noch eine leckere Pizza.

Der Ausflug hat uns sehr gut getan, einfach mal über etwas anderes reden und nachdenken als kaputtes Auto.

Am nächsten Morgen haben wir noch einen großen Einkauf gemacht, bevor ich den Wagen zurückgeben habe…. Übrigens hat das Auto ca. 15l Benzin auf 100km verbraucht… und mit solch einem Auto mal einen Berg rauf ordentlich zu beschleunigen anstatt den Verkehr aufzuhalten hat Spaß gemacht… und das war ja der Sinn der Sache. LG

Breakdown

Frohen Mutes starten wir von Stewart, Öl habe ich aufgefüllt und los geht’s. Bisher haben wir einen knappen Liter Öl auf 200km verloren, Motor ist voll und einen Liter Ersatz habe ich noch dabei. Kurz bevor wir auf der Hälfte eine Pause machen wollen leuchtet die Öllampe auf und es klingt auch nicht gut…

Wir halten gleich an, als ich den Öleinfülldeckel öffne kommt mir Rauch entgegen. Der eine Liter den ich noch habe verschwindet ohne Spuren am Messstab zu hinterlassen…

Ich versuche zwei Trucks anzuhalten, aber die gehen noch nicht einmal vom Gas… ein Pickup mit Wohnwagen hält, Öl hat er nicht dabei, will uns aber die 40km zum nächsten Ort mitnehmen.

Als wir gerade unsere Sachen zusammen suchen hält ein anderer Pickup an. Derk hat Öl dabei und füllt uns ca. 4l in den Motor, zur Sicherheit macht er gleich noch einen Kanister voll.

Ohne Derk währen wir aufgeschmissen…
Er bietet an bis zum nächsten Ort hinter uns her zu fahren, eine sehr gute Idee… nach wenigen Kilometern halte ich wieder an. Der Motor klingt als würde er gleich auseinander fliegen…

Wir stehen ca. 40km vor Kitwanga kein Netz  und kommen nicht weiter. Derk hat Starlink, so können wir einen Abschleppdienst verständigen. Der Abschleppwagen darf aber nur einen Passagier mitnehmen… Derk nimmt Reilynn mit nach Terrace…

Da fahren sie…
Nach 1,5 Stunden kommt Devin mit seinem Truck…
Ruckzuck ist der Iveco verladen
Und gesichert… mit Tempo 100 geht’s nach Terrace… eigentlich sind wir zwei fuss (60cm) zu hoch aber die Polizei macht um 17h Feierabend… am Fußgängerüberweg muss er den Schildern ausweichen, ansonsten passt es prima…
Nach 1,5 Stunden lädt Devin mich bei der Werkstatt ab.

Reilynn hat derweil ein Hotelzimmer in der Nähe bezogen, nach Pizza und Bier fallen wir in einen unruhigen Schlaf…

Das Hotelfrühstück am Morgen ist gewohnt schlecht… wir packen unsere Sachen und gehen zur Werkstatt…

Bei einem Gespräch mit dem Meister wird schnell klar das eine Reparatur des Motors nicht in Frage kommt. Immerhin erklärt er sich bereit den Motor zu wechseln. Von sechs Werkstätten in der Nähe haben fünf gleich abgelehnt den Wagen auch nur anzufassen…

Nach einer sehr unruhigen Nacht auf dem Werkstattparkplatz, ich hatte verstanden das erst der Manager der Reparatur zustimmen muss, es ging aber nur um die Übernachtung auf dem Parkplatz… Erleichterung nach der Aufklärung des Missverständnis.

Einen Motor kann ich bei den Kellers bekommen, Christian bereitet mir einen vor, Superklasse…

Aber der Versand des Motors dauert bestimmt zwei Wochen, so lange können wir ohne Wasser, Entsorgung und Strom nicht bleiben.

Nachdem alles geregelt ist beschließen wir es zu wagen einen Kilometer zum nächsten Campingplatz zu fahren, also Öl auffüllen, Pappe zum unterlegen eingepackt und los… nach dem gefühlt längsten Kilometer meines Lebens erreichen wir den Stellplatz…

Hier stehen wir wesentlich besser als auf dem Parkplatz, Wasser, Strom, Waschraum und Waschmaschine alles was wir brauchen.

Aufgabe…
…und Lösung, die Anschlüsse auf amerikanischen Campingplätzen sind je nach Stromstärke unterschiedlich es gibt 50/30/15A  unser Stellplatz hat einen 30A Anschluss, mit einem Adapter auf Standarthausstecker sind wir am Start…

Ein Trafo um unseren 230v gewohnten Wagen mit 110v zu versorgen würde zwei Wochen Versand dauern, also kaufe ich gleich nebenan ein 12v Ladegerät und ein Anschlusskabel, dann sind wir am Netz…

Bei einer erkundungs Wanderung entdecken wir sogar eine Bibliothek in der Nähe…

Einige Detailfotos…
…damit der ATM passt…

Die komplette Woche gibt’s nur ein Thema, wie kommt der Motor zum Auto…

Der ADAC übernimmt zwar keine Kosten, auch die Premium Mitgliedschaft deckt nur Leistungen in Europa ab, hatte ich anders verstanden… Allerdings helfen sie bei der Organisation… So würde der ADAC Ersatzteilversand den Flug München-Vancouver organisieren… Dann müste Christian aber den Motor 300km nach München fahren und wir 1500km nach Vancouver da der Motor persönlich aus dem Zoll geholt werden soll…

Der Versand per DHL, Ups etc. birgt laut ADAC das Risiko das der Motor im Zoll stecken bleibt.

In Vancouver gibt es eine Unimog Werkstatt, der Inhaber, Hans, übernimmt die Logistik,  FedEx holt den Motor bei Christian ab, transportiert ihn nach Vancouver, Hans holt ihn aus dem Zoll und schickt ihn per truck an die Werkstatt in Terrace.

Müssen wir uns nur noch um ein paar Formalitäten kümmern… also telefoniere ich zwischen 23 und 1 Uhr mit Deutschland und ab 7 wieder in Kanada… Zwischendurch lese ich Zollbestimmungen und weiß jetzt das es Ausnahmen für türkischen Knoblauch bei der Einfuhr in die EU gibt… und die Herkunftsbescheinigung für einen gebrauchten Motor (Wert bis 6000€) darf der Versender selbst ausfüllen wenn der Motor nach Kanada geht… er bleibt aber Gefahrengut und muß vor dem Flug geröngt werden…

Oh wie schön ist Schengen!!!  Passt gut darauf auf!

Der Motor
Schön eingepackt
Kiste drum und gewogen…
Papierkram und Notizen

Wenn alles wie geplant läuft sollte es Montag los gehen und wir hoffen das der Motor in zwei Wochen in der Werkstatt ist.

Derweil erkunden wir die Umgebung…

Für einige Tage haben wir Besuch aus Köln… Ralf und Renate sind auch in einem iveco daily 4×4 unterwegs, zwar die neuere Baureihe aber von einigen Problemen können auch Sie berichten…
Lecker Essen hilft immer ..

Wir verstehen uns prima und verbringen einige Tage zusammen, schön etwas Ablenkung zu haben. Zum Abschluss fährt Ralf mit mir zum Großeinkauf und wir sind erstmal gut versorgt. …. LG A+R

Lachs Buffet

Bei Meziadin Junction kaufe ich noch etwas Motoröl, bei der Kontrolle fehlt aber nicht viel, weiter gehts auf der 37a nach Stewart.

Auf einer Passhöhe kommen wir durch den Bear Glacier Park

In Stuart halten wir uns nicht lange auf, sondern fahren gleich nach Hyder in Alaska, der Grenzübergang wird nur von den Kanadiern kontrolliert, so das wir ohne Kontrolle einreisen können…

Die Straße führt an der Fish Creek Observation Site vorbei.
Hier ist ein Laichplatz, am Fluss liegen zahllose tote Lachse.
Im Wasser kann man die Lachse beim balzen sehen.
Die Eiablage findet in kleinen Kuhlen statt.
In See nebenan ist der gesamte Grund mit Toten Lachsen bedeckt…
Beeindruckend welche Wege die Tiere zurücklegen um nach Jahren am Platz ihrer Geburt Eier abzulegen und dann verendet den Wald mit Nährstoffen zu versorgen.
Einige Kilometer weiter sehen wir den Salmon Glacier …
Die Straße hat es in sich, besonders für Reilynns Höhenangst, aber sie hält sich tapfer.
Leider hängen die Wolken tief…
Aber der Anblick ist beeindruckend.
Auf der Rückfahrt fällt auf, das hier Kupfer im offenen Verfahren gewonnen wird, das heißt zuerst wird die Oberfläche abgetragen und dann das Kupfererz, extrem zerstörerisch.
Weiter unten Stau, ein Sattelschlepper ist liegen geblieben und muss geborgen werden…
Wir warten fast eine Stunde dann geht’s weiter.
Wir stoppen erneut an dem Beobachtungsplatz. Zur Belohnung gibt es am Fluss nicht nur Lachs
Sondern auch einen Bären…
Er fängt ein paar Fische aus dem Fluss…
Und untersucht die verendeten..
Er kann wählerisch sein, das Buffet ist reichlich gedeckt. Als er genug hat läuft er direkt unter uns durch und verschwindet im Wald.
Wir passieren erneut die Grenze, in Hyder haben sie einen besonderen Humor…
… sie bezeichnen sich selbst als „die freundlichste Geisterstadt“ … außer ein paar Kneipen scheint auch nicht viel los zu sein.

Die Grenzkontrolle der Kanadier ist gewohnt freundlich, die Hauptfrage ist ob wir Alkohol gekauft haben ( ist in Alaska wesentlich billiger)…

In Stuart ist die einzige Möglichkeit zur Übernachtung ein Campingplatz, mit 23 can $ sogar günstig.
Wir nutzen den trockenen Morgen und frühstücken draußen …
Wir nutzen den Dampfstrahler im Ort
Um unser Ölleck zu suchen… eine Werkstatt in Terrace erklärt sich bereit sich den Iveco zumindest mal anzuschauen …
So das wir Montag aufbrechen um die 300km in die Werkstatt zu fahren….
… doch dass ist eine ganz andere Geschichte… LG