Donnerstag sind wir nochmal ausgeflogen… diesmal haben wir uns einen Kia geliehen. Bei bestem Wetter sind wir nach Prince Rupert gefahren. Da wir leider kurzfristig keinen Platz auf einer Fähre bekommen, werden wir da auf unserem weiteren Weg nicht mehr vorbei kommen.
Monat: Oktober 2023
The Nisgaa Nation
Nachdem wir uns gefühlt endlos um den Motorenversand gekümmert haben und ansonsten fast nur im Auto gesessen haben. Müssen wir mal raus… Wir mieten ein Auto und fahren in ein Reservat nebenan. Bei den Nisgaa gibt es ein großes Lavafeld, bei einem Vulkanausbruch um 1750 wurden große Flächen mit Lava überspült, über 2000 Menschen sind dabei umgekommen.
Der Ausflug hat uns sehr gut getan, einfach mal über etwas anderes reden und nachdenken als kaputtes Auto.
Am nächsten Morgen haben wir noch einen großen Einkauf gemacht, bevor ich den Wagen zurückgeben habe…. Übrigens hat das Auto ca. 15l Benzin auf 100km verbraucht… und mit solch einem Auto mal einen Berg rauf ordentlich zu beschleunigen anstatt den Verkehr aufzuhalten hat Spaß gemacht… und das war ja der Sinn der Sache. LG
Breakdown
Frohen Mutes starten wir von Stewart, Öl habe ich aufgefüllt und los geht’s. Bisher haben wir einen knappen Liter Öl auf 200km verloren, Motor ist voll und einen Liter Ersatz habe ich noch dabei. Kurz bevor wir auf der Hälfte eine Pause machen wollen leuchtet die Öllampe auf und es klingt auch nicht gut…
Wir halten gleich an, als ich den Öleinfülldeckel öffne kommt mir Rauch entgegen. Der eine Liter den ich noch habe verschwindet ohne Spuren am Messstab zu hinterlassen…
Ich versuche zwei Trucks anzuhalten, aber die gehen noch nicht einmal vom Gas… ein Pickup mit Wohnwagen hält, Öl hat er nicht dabei, will uns aber die 40km zum nächsten Ort mitnehmen.
Als wir gerade unsere Sachen zusammen suchen hält ein anderer Pickup an. Derk hat Öl dabei und füllt uns ca. 4l in den Motor, zur Sicherheit macht er gleich noch einen Kanister voll.
Wir stehen ca. 40km vor Kitwanga kein Netz und kommen nicht weiter. Derk hat Starlink, so können wir einen Abschleppdienst verständigen. Der Abschleppwagen darf aber nur einen Passagier mitnehmen… Derk nimmt Reilynn mit nach Terrace…
Reilynn hat derweil ein Hotelzimmer in der Nähe bezogen, nach Pizza und Bier fallen wir in einen unruhigen Schlaf…
Das Hotelfrühstück am Morgen ist gewohnt schlecht… wir packen unsere Sachen und gehen zur Werkstatt…
Bei einem Gespräch mit dem Meister wird schnell klar das eine Reparatur des Motors nicht in Frage kommt. Immerhin erklärt er sich bereit den Motor zu wechseln. Von sechs Werkstätten in der Nähe haben fünf gleich abgelehnt den Wagen auch nur anzufassen…
Nach einer sehr unruhigen Nacht auf dem Werkstattparkplatz, ich hatte verstanden das erst der Manager der Reparatur zustimmen muss, es ging aber nur um die Übernachtung auf dem Parkplatz… Erleichterung nach der Aufklärung des Missverständnis.
Einen Motor kann ich bei den Kellers bekommen, Christian bereitet mir einen vor, Superklasse…
Aber der Versand des Motors dauert bestimmt zwei Wochen, so lange können wir ohne Wasser, Entsorgung und Strom nicht bleiben.
Hier stehen wir wesentlich besser als auf dem Parkplatz, Wasser, Strom, Waschraum und Waschmaschine alles was wir brauchen.
Ein Trafo um unseren 230v gewohnten Wagen mit 110v zu versorgen würde zwei Wochen Versand dauern, also kaufe ich gleich nebenan ein 12v Ladegerät und ein Anschlusskabel, dann sind wir am Netz…
Bei einer erkundungs Wanderung entdecken wir sogar eine Bibliothek in der Nähe…
Die komplette Woche gibt’s nur ein Thema, wie kommt der Motor zum Auto…
Der ADAC übernimmt zwar keine Kosten, auch die Premium Mitgliedschaft deckt nur Leistungen in Europa ab, hatte ich anders verstanden… Allerdings helfen sie bei der Organisation… So würde der ADAC Ersatzteilversand den Flug München-Vancouver organisieren… Dann müste Christian aber den Motor 300km nach München fahren und wir 1500km nach Vancouver da der Motor persönlich aus dem Zoll geholt werden soll…
Der Versand per DHL, Ups etc. birgt laut ADAC das Risiko das der Motor im Zoll stecken bleibt.
In Vancouver gibt es eine Unimog Werkstatt, der Inhaber, Hans, übernimmt die Logistik, FedEx holt den Motor bei Christian ab, transportiert ihn nach Vancouver, Hans holt ihn aus dem Zoll und schickt ihn per truck an die Werkstatt in Terrace.
Müssen wir uns nur noch um ein paar Formalitäten kümmern… also telefoniere ich zwischen 23 und 1 Uhr mit Deutschland und ab 7 wieder in Kanada… Zwischendurch lese ich Zollbestimmungen und weiß jetzt das es Ausnahmen für türkischen Knoblauch bei der Einfuhr in die EU gibt… und die Herkunftsbescheinigung für einen gebrauchten Motor (Wert bis 6000€) darf der Versender selbst ausfüllen wenn der Motor nach Kanada geht… er bleibt aber Gefahrengut und muß vor dem Flug geröngt werden…
Oh wie schön ist Schengen!!! Passt gut darauf auf!
Wenn alles wie geplant läuft sollte es Montag los gehen und wir hoffen das der Motor in zwei Wochen in der Werkstatt ist.
Derweil erkunden wir die Umgebung…
Wir verstehen uns prima und verbringen einige Tage zusammen, schön etwas Ablenkung zu haben. Zum Abschluss fährt Ralf mit mir zum Großeinkauf und wir sind erstmal gut versorgt. …. LG A+R
Lachs Buffet
Bei Meziadin Junction kaufe ich noch etwas Motoröl, bei der Kontrolle fehlt aber nicht viel, weiter gehts auf der 37a nach Stewart.
In Stuart halten wir uns nicht lange auf, sondern fahren gleich nach Hyder in Alaska, der Grenzübergang wird nur von den Kanadiern kontrolliert, so das wir ohne Kontrolle einreisen können…
Die Grenzkontrolle der Kanadier ist gewohnt freundlich, die Hauptfrage ist ob wir Alkohol gekauft haben ( ist in Alaska wesentlich billiger)…