Die Nacht im Hotel war sehr gut, schön ausgeschlafen, Frühstücksbüffet, alles prima.
Bei näherer Betrachtung im Hellen, stellt sich heraus, dass das Hotel zwar optisch in der klassischen Lehmbauweise gebaut ist, aber doch Betonstreben und Steine aufweist. (daher auch die Klimaanlage in unserem Zimmer)lediglich der Innen und Außenputz sind aus Lehm mit Stroh. Bei der reinen Lehmbauweise soll das Raumklima deutlich besser sein. Die Lehmbauten bestehen aus ungebrannten Steinen und sind daher sehr Feuchtigkeitsanfällig, wie man an den verschiedenen Verfallszuständen verlassener Gebäude gut erkennen kann. Im Endeffekt bleibt nichts als ein Lehmhügel.
Heute geht es auf nach Zagora, eine Garnisonsstadt ca. 100km vor der Algerischen Grenze.
Auf der Karte finden wir eine kleine Straße über den Tizi-n-Tazazert Pass (2200m).
Sie stellt sich als unbefestigte Piste heraus, die aber eine Nummer hat und somit auch im Navi erscheint. Der Einstieg ist etwas schwierig, da dort neu gebaut wurde und die Piste etwas verlegt ist. Die ersten Kilometer sind ein Schock, eine riesige Fläche ist mit Müll bedeckt, der Wind treibt die Plastiktüten über eine mehrere Quadratkilometer große Fläche große Hunderudel, einmal ca. 20 Tiere, suchen nach Verwertbarem.
Franks Kommentar: “Da muss der König aber nochmal ran“.
Langsam wird der Müll weniger, wir treffen auf eine Gruppe Ornithologen mit ihren Fernrohren und eine Gruppe französischer Enduro Fahrer überholt uns. Die Piste zieht sich über Kilometer, so viel Platz! Die Spuren verzweigen oft und treffen wieder aufeinander.
So hatte ich mir das vorgestellt. Zwischendurch ein paar km Asphalt, dann geht es auf die Passhöhe, oben in einem kleinem Gasthaus einen Kaffee trinken. Auf der Südseite geht es wieder nach Unten. Ein Mercedes 207, schwer beladen, ohne Allrad (sicher DHL oder Hermes) und einige Radfahrer sind die Einzigen die uns auf der Strecke entgegenkommen.
Nach gut 100km und knapp 4 Stunden erreichen wir nahe Nekob wieder Asphalt, eine tolle Landschaft um den Jbel Saghra liegt hinter uns. Die 100km bis Zagora sind ein starker Gegensatz, an der Straße verläuft ein Kanal mit dem zahllose Gärten, Felder und Palmenhaine bewässert werden, alles ist üppig bewachsen und satt grün. In Zagora landen wir auf dem Camping Sindibad, wie sich herausstellt, der Selbe wo ich auch 2007 mit der Motorradgruppe campte. Es hat sich nicht viel geändert, nur die Dusche ist neu gefliest.