Hallo liebe Leser, es ist vollbracht, wir sind wieder zurück.
Nach 23 Tagen, 9016km, 945l Diesel, zwei Fährfahrten, einem Reifenwechsel, 80 Dosen Bier, einer Dose Ravioli, einigen Restaurants, unzähligen Café au lait, sind wir wieder da.
Zwei Nächte im Hotel, zwei bei Renate und Ignazio, eine im Freien in der Wüste und 16 im Auto, 7 auf 6 verschiedenen Campingplätzen und 8 auf einer Autobahnraststätte oder Freistehend.
In stressfreier, gemeinsamer Zeit haben wir zusammen viel erlebt.
Marokko hat uns gut gefallen, trotz der manchmal nervenden Bettler, Händler, Schlepper, mal eben was zeigen, verkaufen, beim einparken helfen Woller.
Die vielfältige Natur (Von Wüste bis Schnee, grün bis schwarz, heiß und kalt, trocken bis Wasserfall) fremdartige Eindrücke, enge Märkte, weite Landschaft, unbekannte Gerüche, interessante Begegnungen mit Menschen.
Ich hoffe ich konnte euch hier ein wenig mitnehmen und ein bisschen an unserer Reise teilhaben lassen, vielleicht komme ich noch mal nach Marokko, aber dann mit der Fähre ab Barcelona oder Genua das wären ca. 3000km weniger Anfahrt. Bei Zeiten werde ich noch einige Bilder einfügen, unterwegs war das Netz einfach zu langsam (einmal für zwei Bilder 30 Minuten) also, schaut einfach nochmal rein.
Danke für die Kommentare, sie waren ein Ansporn.
LG Andreas
Monat: April 2016
16.04. Wir fahrn fahrn fahrn auf der Autobahn
Wir haben lange ausgeschlafen, nach einem Kaffee mit Nutellakeksen, wechseln wir das Rad, wie gewohnt funktioniert alles leichtgängig, sogar der Druck auf dem Ersatzrad stimmt, (hatte ich zu meiner Schande nicht geprüft) so dass die Arbeit schnell erledigt ist. Gegen Mittag kommen wir los. Die Autobahn ist nicht stark befahren und wir kommen gut voran.
An den Straßenrändern blüht alles, auf den Feldern gelber Raps, blühende Obstbäume, der Frühling im vollen Gange, hoffentlich gibt es Zuhause auch schon etwas Sonne.
Über Girona, Perpignan, Avignon, Lyon sind wir bis Beaune (ca. 50km vor Dijon) gekommen. Die letzten km im Regen, wird der Wagen noch sauber 😉
Auf dem Rastplatz gibt es WLAN, so dass ich auch was scheiben kann. Morgen werden wir nach Hause fahren, aber für das Essen in der Hütte wird es nicht reichen, ca. 700km fehlen noch.
15.4. Barcelona bei Nacht
Nach dem Spanischen Frühstück, Kaffee und Schinkenbagett, fahren wir weiter, wir beschließen in Barcelona zu übernachten. Auf einer Raststätte versuchen wir im Internett herauszufinden, ob es einen CP gibt, wir kommen nicht ins Wlan, so kaufen wir uns einen Stadtplan und suchen darauf einen Campingplatz. Leider finden wir in ganz Barcelona keinen, dann fahren wir jetzt einfach mal da hin und sehen nach. 😉
In letzter Zeit wurde das Fahrgeräusch immer lauter, der Wagen zog nach rechts und jetzt fing alles an zu vibrieren, bei mehreren Sichtkontrollen konnten wir bisher nichts feststellen. Wir schoben das Verhalten auf einige heftige Schlaglöcher in die ich noch in Marokko geraten war und wollten Zuhause die Spur vermessen lassen. Bei der Fahrt nach Barcelona wurde es immer schlimmer, schneller als 90 trauten wir uns nicht mehr zu fahren.
Freitagnachmittag fuhren wir in die Stadt, die meisten Fahrzeuge kamen uns entgegen aber es war dennoch ziemlich voll. Als wir endlich am Meer angekommen waren, fuhren wir an den Stränden entlang auf der Suche nach einem Plätzchen für die Nacht. Da, war doch ein Schild „Wohnmobilstellplatz“ wir folgten der Beschilderung und ergatterten einen Parkplatz hinter dem Olympiagelände, noch nah genug um zu Fuß die Strände und die Altstadt zu erreichen. Für 30 Euro kein Schnapp, aber OK, immerhin gibt es Toiletten.
Nach dem Ankommbier schauten wir nochmal nach der Vorderachse, jetzt konnte man erkennen, das der rechte Reifen einen Defekt hatte, das Profil löste sich von der Karkasse, optimale Stelle, wir beschlossen den Reifen morgen vor der Weiterfahrt zu wechseln.
Jetzt stürzen wir uns erstmal ins Nachtleben! Auf nach Barcelona!
Wir gingen die Strandpromenade entlang, supergeile Stadt: Großstadt mit allen Angeboten und zusätzlich Strand und Meer.
Freitagabend ist Fitnesszeit, wer nur am Strand entlanggeht (so wie wir) bremst die Anderen aus, Jogger, Inliner, Radfahrer, Rollerfahrer, am Strand Fußball, Volleyball, Trainingsgeräte und, und, und, ganz Barcelona ist in Bewegung. Wir essen ein paar Tapas an einer Strandbude uns schauen uns die Menschen an.
Später gehen wir in die Altstadt, an jeder Kneipe stehen Stühle und Tische draußen. Die Temperaturen sind angenehm und wir sitzen lange draußen und genießen das Flair. Gegen 23:00 Uhr ist hier Schluss, wir wechseln in ein anderes Lokal, gegen 1:00 gehen wir langsam zurück und landen in Hafennähe in einer Chilenischen Kneipe, hier bleiben wir noch eine Weile es wird langsam voller und die Musik ist klasse.
Sehr spät machen wir uns auf den Rückweg, ein paar km müssen wir noch insgesamt waren es heute ca. 25 in Barcelona.
Wir schlafen sehr gut.
14.4. Der König hat Baupause
Frank geht es wieder besser, langes schlafen hat ihm gut getan. Nach einem ausgiebigen Frühstück packen wir ein und brechen auf in Richtung Heimat. Auf dem Weg gibt es noch einiges zu entdecken, da wir uns die Marokkanische Ruhe noch erhalten wollen werden wir uns für den Rückweg etwas mehr Zeit lassen. Im Hinterland von Malaga gibt es einen berühmten Wanderweg, den „Camino del Rey“, er führt in ca. 100m Höhe in einer etwa 200m tiefen Schlucht entlang, vor wenigen Jahren wurde er nach aufwändigen Sicherungsmaßnahmen wieder freigegeben. Im Naturpark bei Adale kommen mir die Erinnerungen, 1993 sind wir schon mal hier gewesen und auch den Camino gegangen.
Als Frank und ich nach ca. 2,7km Einstieg am Eingang ankommen, erfahren wir dass der Weg teilweise beschädigt und daher geschlossen ist. Auf der Homepage oder am Hinweisschild konnte ich davon nichts entdecken, war dennoch eine nette kleine Wanderung, auch wenn wir den Weg jetzt gerne gegangen wären.
Nach einem Kaffee geht es weiter, bei Granada fahren wir an den Schneebedeckten Gipfeln der Sierra Nevada vorbei. Wir fahren noch bis kurz vor Valencia und schlafen auf einer Autobahnraststätte.
13.4. Los Barrios
Viel Verkehr auf der angrenzenden Straße und morgens die Müllabfuhr bescherten uns eine unruhige Nacht, der Lidl-Parkplatz war keine gute Wahl. Wir hatten schon auf der Hinfahrt mit Renate und Ignazio locker verabredet, auf dem Rückweg nochmal reinzuschauen, so fahren wir nach dem Spanischen Frühstück (Kaffee und ein Stück Kuchen auf der Tankstelle) nach Los Barrios. Die Anfahrt gestaltet sich schwieriger als gedacht, zwar stimmt die Richtung, aber in dem Gassengewirr voller Einbahnstraßen wollen wir einfach nicht zum Haus finden, nach einigen Runden kommen wir aber doch noch an.
Der Empfang ist wieder herzlich und es gibt viel zu erzählen, nach einem köstlichen Mittagessen (frische Seezunge mit Gemüsereis und Salat) fahren wir noch zu viert nach Tarifa. Der Surfer Ort ist entgegen seinem Ruf heute windstill und sonnig, wir schlendern durch die Gassen und schauen uns die Auslagen der kleinen Modeboutiquen und Souvenirshops an. Die Burg und die Häuser sind durchweg in gutem Zustand und nett anzusehen. Ein letzter Blick übers Meer auf Afrika, nach einer Pause in einem Straßencafé fahren wir wieder zurück nach Los Barrios.
Frank geht es nicht so gut und er legt sich gleich hin seit gestern plagt Ihn „Montezumas Rache“ Ich schreibe am Blog, anschließend gibt es noch ein Abendessen, wir sitzen wieder lange und reden.
12.4. Tschüs Afrika
Als wir heute wach werden ist der Himmel wolkenverhangen, der Wind kalt und irgendwie „ist die Luft raus“. Nach dem Frühstück packen wir ein, schnell noch ein Gruppenbild mit Monster (ein ca. 4m hoher Unimog), dann fahren wir los in Richtung Tanger. Da es kein großer Umweg ist, schauen wir uns noch die „sichere Außengrenze Europas“ in Ceuta an.
Doppelter Maschendrahtzaun gekrönt von NATO Draht zieht sich Kilometer lang um den Ort, überall Sicherheitskräfte. Wie im TV, aber in echt wirkt es stärker, Flüchtlinge sehen wir (zum Glück) nicht.
Wir drehen ab und fahren zu unserem Hafen „Tanger Med“ Als wir ankommen ist die 14:00h Fähre gerade abgefahren. Wir werden hin und her gewunken plötzlich steht da Jemand und sagt Ticket, Pässe, ich drücke ihm die geforderten Dinge in die Hand und er dreht sich um und geht los, Mist, reingefallen. Ich laufe wie ein Depp hinterher, er geht Zielsicher zu dem Ticketschalter ruft Leute herbei und füllt die Ausreisezettel aus. Obwohl der Schalter geschlossen ist bekommen wir Tickets und können weiter zur Zollpolizei. Am Ende kostet der Spaß 5 Euro, OK passiert. Da jetzt eigentlich keine Abfertigung ist, die nächste Fähre fährt erst in ein paar Stunden, haben die Polizisten wenig zu tun und wir kommen zügig voran. Als nächste Station ist der Zoll dran, alle Autos kommen in eine Reihe und werden mit einem riesigen in einen LKW eingebauten Röntgengerät geröntgt. Alle müssen aussteigen und das Ungetüm fährt an der Fahrzeugreihe entlang, ein großer Arm, wie in einer Waschstraße ohne Bürsten fährt über alle Autos. Das war es, wir sind durch, der Drogenhund blieb uns erspart.
Wir suchen noch den passenden Quai 6 und stehen als 2. Wagen in der Warteschlange 14:45, die Fähre geht um 18:30… wir essen eine Kleinigkeit in einer Imbissbude und dann wird gewartet. Frank schraubt am Europa-Navi es hatte sich auf der Hinfahrt verabschiedet und ich schreibe in wenig im Blog.
Um 19:30h fährt die Fähre endlich ab, die Überfahrt ist ruhig, nach ca. 1,5 Std sind wir in Algeciras. Beim Ausfahren werden wir zur Seite gewunken und müssen uns mit mehreren Fahrzeugen in eine Reihe stellen, alle aussteigen, die Fahrzeuge werden wieder durchleuchtet. Ein Sprinter fährt die Reihe auf beiden Seiten entlang, anschließend werden die Fahrzeuge noch einer Sichtprüfung unterzogen, dann nochmal die Pässe, seit der Einfahrt in den Hafen Tanger bestimmt zum 15ten Mal.
Durch die ganzen Untersuchungen ist es ziemlich spät geworden und wir sind fertig, wir fahren noch zum Lid- Parkplatz wo schon mehrere Wohnmobile stehen, Mc Doof hat noch auf, ein schnelles Bier und einen Burger und ab ins Bett.
11.4. Chefchaouen
Wir haben ohne die Scheibenabdeckung(Isolierung) geschlafen, so dass wir gute Sicht auf den Stausee hatten, am gegenüberliegenden Ufer konnten wir einige wenige Lichter sehen, vermutlich 3 kleine Dörfer. Am Morgen waren wir früh wach, da es so im Auto auch heller wurde. Vor dem Wagen zogen die ersten Bauern mit ihren Tieren (Schafe, Ziegen und Kühe) vorbei. Wir frühstückten bei offener Türe und fuhren bald schon weiter. Als Tagesziel hatten wir uns Chefchaouen ausgesucht, eine kleine Stadt mit Spanischer Vergangenheit, die recht nett anzusehen sein soll. Wir fuhren nur noch wenige km auf der N501 und wechselten bald auf die Größere N13. Die Gegend ist grün und hügelig, teilweise kamen wir uns vor wie im Oberbergischen oder der Eifel.
Gegen Mittag erreichten wir Chefchaouen. Heute ist Markttag, das Navi mag Märkte, bald sind wir mitten drin, die Straße in die wir jetzt abbiegen sollen ist komplett dicht mit Ständen und Menschen, wir nehmen die einzig mögliche Richtung um den Gewimmel zu entgehen, kein Mensch regt sich über uns auf, man macht Platz um uns durch zu lassen. Im zweiten Anlauf finden wir trotz Navi eine andere Strecke und wir landen hoch über der Stadt und dem Gewimmel, auf dem Campingplatz. Nach mehreren Nächten ohne freuen wir uns zunächst auf eine heiße Dusche, aber leider sind alle eiskalt.
Also erst mal in die Stadt, wir durchstreifen den Markt, der sich scheinbar durch die gesamte Innenstadt zieht. In Mitten des größten Gewühle finden wir ein Restaurant mit Terrasse, hier haben wir einen Logenplatz und können alles beobachten. Wir bestellen gewohnt reichlich und genießen das Schauspiel. Uns gegenüber stehen 32 gleiche kleine Stände mit Vitrine und ca. 80×80 cm Fläche in denen Immer das gleiche Fladenbrot von verschiedenen Händlern angeboten wird, 30m Fladenbrot??? Einige Stände sind schon ausverkauft und verwaist an den Andren wird tapfer ausgeharrt, wonach wählt man sein Brot?
Auf der Straße ist das Gewimmel unfassbar, viele Taxen (entweder Mercedes 123 aus den 80ern oder Dachia Logan) kommen und fahren im Minutentakt, da es nicht viele Privatfahrzeuge gibt wird viel Taxi gefahren, in der Regel mit mehreren Fahrgästen in eine Richtung. Wir haben den Eindruck, dass regelrechte Linien abgefahren werden, oft wird ein am Straßenrand stehender Fahrgast von dem angehaltenen Taxi nicht mitgenommen, da das Ziel nicht passt.
Später bummeln wir noch durch die Gassen und bestaunen das Angebot, Unmengen Gemüse, lebende Hühner, Bekleidung, Haushaltswaren, Möbel, Elektronik, Handys und passende Simkarten, am Ende noch ein Flohmarkt, kein Wunsch bleibt unerfüllt.
Wir kaufen noch etwas Brot, Käse, Milch, Cola und ein Glas Nutella fürs Frühstück bevor wir uns auf den Rückweg machen. Etwas oberhalb des Marktes gelangen wir noch in die blauen Gassen, alle Häuser und Treppen sind blau angestrichen zusammen mit bunten Farbtupfern (Blumentöpfe, Fensterrahmen, Verzierungen) ergibt sich ein tolles Bild.
Endlich wieder auf dem CP angelangt kommen wir auch noch zu unserer lang ersehnten heißen Dusche, zufrieden lassen wir den Tag mit dem letzten Bier ausklingen.
10.04. Ach du dicker Affe
Am nächsten Morgen kratzten wir die letzten Brotreste zusammen für ein klägliches Mahl, Brot kaufen vergessen.
Im Anschluss besuchten wir Hallit und seinen Vater auf einen Tee in Ihrem Haus. Er hatte uns eingeladen, als er bei uns am Auto war. Da er uns um Schuhe oder einer Jacke gebeten hatte habe ich nochmal alles durchgesehen und eine Regenjacke mitgenommen. Wir saßen zusammen um einen winzigen Holzofen auf einigen Matratzen und tranken Tee, seine Schwester und ihr Sohn waren auch zu Gast, da z.Z. wohl Schulferien sind. Er zeigte uns noch das Funkgerät und die Wetterstation. Wir wurden herzlich verabschiedet und fuhren weiter in Richtung Azrou auf der N13, kurz vor Azrou befinden sich Zedernwälder, die auch „die größte Zeder Marokkos“ beherbergt, da es auf dem Weg liegt…
Dank unserem Marokkoführer von Edith Därr führte uns das Navi „von Hinten an die Zeder“ und wir ersparten uns den größten Tourinepp (Versteinerungen, Töpferwaren, Gewürze und Schmuck, Außerdem Esel- oder Pferderitte). Die größte Überraschung waren die Affen, in dem Wald leben wilde Affen, die von den Touristen gemästet werden, währen der Affe noch kaut, werden ihm bereits 2-3 Neue Erdnüsse, Bananen oder Ähnliches aufgedrängt. Zum Glück können die Touristen nicht auf die Bäume klettern, so dass die Affen auch mal Pause machen können. Wir trafen noch eine Gruppe älterer Frauen, die offensichtlich richtig Spaß hatten, sie saßen singend unter der großen Zeder und schmetterten aus voller Kehle. Beim Rückweg aus dem Wald sahen wir auch an anderen Stellen noch Affen, es handelt sich also nicht nur um angefütterte Tiere, sondern die Affen leben tatsächlich hier.
Auf dem Weg in Richtung Fes machten wir noch einmal Rast leider wurde unsere Bestellung falsch verstanden, anstatt von jedem nur eine Portion bekamen wir von allem zwei, so dass wir uns nach dem Essen vorstellen konnten, wie sich die Affen abends fühlen.
Wir sparen uns Fes und wollen an einem See nördlich übernachten, die kleinen Straßen (N5004, N501) ziehen sich wie Kaugummi, die Landschaften können verschiedener kaum sein, grüne Bergtäler wie in den Alpen, Alleen wie in Frankreich, schroffe Felstäler und große Oliven und Obstbaumplantagen. Als es langsam dunkel wird müssen wir erkennen, dass das Seeufer mit dem Auto nicht zu erreichen ist, keine Zufahrten, wir parken auf einer Aussichtsplattform hoch über dem See.
9.4. Schaschlik Pommes
Bevor wir das Hotel verließen, kamen noch „unsere Tuarek“ vom Vortag zurück, die Kameltour in die Dünen war incl. Übernachtung. Die Teilnehmer sahen teilweise recht mitgenommen aus und gingen wie „John Wane“ nach drei tagesritten.
Wir fuhren weiter in Richtung Erfoud zunächst noch einige km auf der Piste dann nur noch Asphalt. Gegen Mittag haben wir in Midelt angehalten und lecker Spießchen mit Pommes und Salat gegessen. In der „Pommesbude“ war ordentlich was los, jede Menge Taxifahrer und Handwerker, immer ein gutes Zeichen. Außerdem wurden jede Menge „Tajine to go“ abgeholt.
Wir entschlossen uns Benes Tipp auszuprobieren und fuhren zu dem See „Aguelmame de Siddi-Ali“. Am Ufer war nicht viel los, was sicher an den Temperaturen lag, der See liegt auf 2200m Höhe. Allerdings hatte eine Gruppe „Junger Frührentner“ aus der alternativen Scene in 6-7 LKW aus Deutschland und Österreich eine Wagenburg gebildet. Lustige Mischung aus alten Möbelwagen, einer mit Kohleofen und einigen 4×4 LKW.
Nach einem kurzen Hallo stellten wir uns mit etwas Abstand ans Ufer das gegenseitige Interesse war nicht so groß.
Später bekamen wir Besuch von Hallit er ist für die Wetterbeobachtung zuständig und gibt per Funk den Wasserstand des Sees durch. Wir „unterhielten“ uns ganz ordentlich mit Händen und Füßen unter zur Hilfe Name einiger französischer, spanischer, englischer und deutscher Vokabeln. Er bekommt 2500DH im Monat und hat mit seinem Vater zusammen frei Wohnen im staatlichen Haus, er meinte für 7×24 Stunden Dienst doch recht wenig, Frank meinte für eine Aufgabe die man mit etwas gutem Willen auf eine halbe Stunde am Tag aufblasen kann doch OK.
Außerdem züchten Sie Schafe und betreiben ein wenig Landwirtschaft. Wenn er zum Markt will nimmt er für die 3km zur Straße einen Esel und trampt den Rest. In der Nähe des Hauses lagen noch Schneereste, im Februar soll noch ein halber Meter gelegen haben.
Die Nacht war recht kühl, dank Standheizung aber sehr erträglich.
8.4. Sand in orange
Heute Morgen, erstmal nett gefrühstückt, anschließend Fahrzeuginspektion, der Wassertank leckt, liegt an der Dichtung, bekommen wir nicht dicht, bei ca. 10-15l Restwasser hört es auf zu tropfen, das reicht z.Z. Eine Feder zur Bremsseilaufhängung war gebrochen, konnten wir beheben. Kein Ölverbrauch bisher, der Servo für den Tempomaten ist ab vibriert, mit Kabelbindern festgebunden. Der Wagen macht sich gut, die Campingausrüstung muss noch verbessert werden, nach so kurzer Vorbereitung kein Wunder.
Bis auf den Kühlschrank ist überall Staub, die Türdichtungen sind nicht dicht, kann auch an der Verwindung der Karosserie liegen. Das gehört in der Wüste wohl dazu, ich kann mich noch an mein Zelt nach der Sturmnacht erinnern, gefühlte 2cm Sand auf allem.
Von Tazzarine aus fuhren wir die N12 bis Rissani, dann auf der N13 gen Süden bis Merzouga, zu den Dünen des Erg Chebbi. Nach der Mittagspause (diesmal mit konkreter Bestellung), wollten wir den orangen Sand unter die Räder nehmen, allerdings war das nicht so einfach. Zunächst konnte man nicht von der Piste in die Dünen fahren, alles mit Wällen oder Felsen abgegrenzt, als es doch einmal möglich wurde, war der Sand so fein und trocken, das kein guter Gripp vorhanden war. Das hier ist eine andere Klasse, entweder wir senken den Luftdruck weiter oder lassen es, da es ohnehin keine Piste sondern nur richtige Dünenüberquerung ohne Richtung gab, haben wir es lieber gelassen.
Um aber nicht einfach nur daran vorbei zu fahren, entschlossen wir uns zu bleiben, da wir leider keine Campingmöglichkeit fanden, blieb wieder nur ein Hotel mit Pool, Halbpension (schon wieder drei Gänge am Abend, ich schlaf dann so schwer), Lehmbauweise und eigene Terrasse in die Dünen. (300DH pro Person), seufzt.
Ich machte einige Bilder in den Dünen, mit Touristen auf Dromedaren, wilden Quadfahrern und später vom Sonnenuntergang. Vor dem kleinen Abendessen noch eine rasche Runde im Pool, herrlich und jetzt ab in die Heia, Urlaub ist schön!