Donnerstag 19.Mai Gesprengter Fels

Das Wetter sieht nicht so klasse aus, aber wir wollen Enduro fahren, Safuré kommt auch mit. Nach dem Frühstück starten wir, tanken in Karlobag und dann ab auf den Berg, es gibt hier tolle Schotterstrecken durch den Wald, alles öffentliche Wege in der Regel als Radweg ausgeschildert. Gleich zu Anfang treffen wir auf vier Waldarbeiter, der Weg ist gesperrt, Sie erklären uns, dass sie einen losen Felsüberhang gesprengt haben. Die Felsen, die nun auf dem Fahrweg liegen werden mit schwerem Gerät einfach von der Straße geschoben, nach einigen Minuten ist der Weg frei und wir dürfen weiterfahren, die Arbeiter winken zum Abschied. Wir fahren Stundenlang ohne andere Menschen zu treffen, einige wenige verlassene Häuser oder unbewohnte Ferienhäuser am Wegesrand. Die wenigen Ausflugslokale alle noch geschlossen, die Saison fängt erst später an, hier oben auf Gut 1000m ist es noch kühl. Am Nachmittag setzt der versprochene Regen ein, wir fahren über Asphaltstraße schnell zum Ferienhaus. Abends wird noch gekocht und der Kamin angefacht.

Mittwoch 18.Mai Hardenduro und Tolstoi

Safuré will heute aussetzen, schließlich habe Sie ja Urlaub und möchte lesen, warum auch nicht. Nach dem Frühstück setzt Sie sich in den Liegestuhl auf die Terrasse um „Anna Karenina“ zu lesen. Günther und Ich nutzen die Gelegenheit um „Heute aber mal richtig“ Enduro zu fahren. Zuerst versuchen wir einen direkten Weg auf den Berg hinterm Haus zu finden. Der erste Versuch endet sehr bald an einem extrem gerölligen Wanderweg, der zweite Versuch einige km Nördlicher führt über eine längst aufgegebene unbefestigte Bergstraße, wir kommen bis auf 350m Höhe, laut Navi soll es noch weiter gehen, aber selbst zu Fuß ist hier Schluss. Wieder auf der Küstenstraße fahren wir weiter in Richtung Norden, nach etwa 50km geht endlich eine Straße auf den Berg natürlich in Asphalt. Wir erklimmen die Höhe, die kleine Straße windet sich steil den Berg rauf tolle Kurven machen mit den leichten Sportenduros auch Spaß. Im Velevetgebirge finden wir endlich einige Schotterpisten wir versuchen einige Abzweige und landen endlich auf einem Holzrückweg. Mit schwerem Gerät wurden hier tiefe Spuren in den Wald gefahren, steil geht es bergauf und bergab wir folgen den Spuren, überqueren umgestürzte Bäume und landen in einer Sackgasse. Jetzt müssen wir sehen, wie wir da wieder raus kommen. Nach einigen Versuchen und gegenseitigem helfen gelangen wir wieder auf den Hauptweg. Nach einer „Trockenpause“ fahren wir zum Ferienhaus zurück. Nach Kaffee und köstlichen Blätterteigapfelschnecken erholen wir uns noch etwas bevor es in Karlobag noch eine Pizza und einen Strandspaziergang gibt.

Dienstag 17.Mai Wasser, nichts als Wasser

Heute machen wir eine Straßentour, man ja muss auch mal ausspannen. Nach dem Frühstück fahren wir mit den Motorrädern nach Plitvice um uns die Seen anzuschauen, kennt jeder, hat jeder gesehen, müssen wir hin! Das Wetter ist super, trocken, Sonne und auf knapp 1000m Höhe nicht zu warm, perfektes Motorradwetter. Nach ca. 110km erreichen wir den Nationalpark, obwohl Vorsaison (in Karlobag sind wir froh das ein Restaurant auf hat) ist es hier gut gefüllt, diverse Reisebusse, Wohnmobile und PKW stehen auf dem Parkplatz. Wir dürfen an der Schranke vorbei fahren und müssen fürs Parken nichts bezahlen, fängt ja gut an. Wir stellen die Motorräder ab und fragen uns, wo ist denn hier der Wasserfall, an der Kasse (110 Kuna, ca. 15€ p. Person) fragen wir uns wozu braucht man eine Zweitageskarte? Nachdem wir die Information besucht haben werden allmählich die Ausmaße klar, es gibt Wanderungen ab 2-3 Stunden und bis zu 9 Stunden ;-). Wir haben Motorradstiefel und Klamotten an, auch ohne Helm nicht so bequem, egal da müssen wir jetzt durch. Wir beschließen die kurze Tour (mit Schiff und Bus) zu laufen, kurz vor 14:00h geht es los. Wir werden mit einem Ausflugsboot übergesetzt, mindestens 30m, so die Schifffahrt haben wir geschafft. Am anderen Ufer sind wir inmitten einer Wasserwelt, wohin man auch schaut, alles Grün und überall Wasser in Bewegung. Dass es bis vor ein paar Tagen noch geregnet hat ist jetzt sicher sehr hilfreich. Selbst die Stege werden teilweise überspült, das Wasser ist sehr klar und in den Teichen liegen umgefallene Bäume und abgestorbene Pflanzen dazwischen schwimmen Fische. Es geht stetig bergan Zwischen den Kalkfelsen haben sich in Stufen mehrere Seen gebildet, verbunden über unzählige Wasserfälle die sich zwischen den Pflanzen ihren Weg nach unten suchen. Wir laufen über schön angelegte Holzstege von einem Wasserfall zum nächsten, die Sonne scheint durch die Bäume und bringt das Wasser zum Glitzern. Wir sind sehr beeindruckt, moosbewachsene Bäume, Blüten, Insekten diese Fülle haben wir nicht erwartet. An einigen markanten Stellen bilden sich schon kleine Staus, alle wollen „das beste Bild vom Wasserfall“. Wir stellen uns kurz vor wie es hier wohl in der Hauptsaison aussieht, och nö, brauchen wir nicht. Zwischendurch finden sich immer wieder ruhige Ecken wo man einfach die Aussicht genießen kann. Nach etwa 2:45 Stunden erreichen wir den Oberen See, ab hier fahren wir mit dem Bus zurück zum Parkplatz, durchgeschwitzt, die Füße schmerzen (von einigen Blasen ist zu hören). Wir trinken noch einen Kaffee und alle sind begeistert, so schön hatten wir uns das nicht vorgestellt. Auf Grund der vorgerückten Zeit fahren wir denselben Weg zurück den wir gekommen sind. Die Straßen sind schön leer und nette Kurven führen durch spannende Landschaften, schließlich ist hier Winnetou geritten. Im Ferienhaus angekommen werden die restlichen Nudeln von gestern mit Bratkartoffeln ergänzt und nach einem Kaminfeuerchen schlafen wir alle gut.

Montag 16.Mai

Der Wind, (der uns den schaurig schönen „Santa-Fee-Express-hupt-in-der-Nacht-Sound“ ins Bad zauberte) hat aufgehört. Nach dem Frühstück ziehen wir uns an und fahren die Enduro runde die ich gestern ins Navi gehackt habe, mal sehen ob das klappt.
Es klappt, nach etwas Eingewöhnung komme ich ganz gut mit dem Navi zurecht. Die Abkürzungen die es vorschlägt (Als Radwege bezeichnete Wanderwege) sind interessant bis anspruchsvoll aber wir schaffen sie alle und haben viel Spaß. Als wir am Nachmittag zurück sind haben wir fast 150km auf dem Tacho, nahezu alles Schotter oder Serpentinen. :-))
Wir kochen noch zusammen und essen lecker Nudelsoße, am Kamin lassen wir den Tag ausklingen, besser geht nicht. Morgen wollen wir eine Straßentour machen, vielleicht schauen wir uns die Plitvicer Seen an.

Sonntag, 15.Mai Bora

Es hat die ganze Nacht geregnet, der Wind ist heftig, so wie der Wetterbericht es angekündigt hat.
Nachdem wir ausgeschlafen haben gibt es ein langes ausgiebiges Frühstück wir lesen, ich kümmere mich um mein Navi, wir vergammeln den Tag, sowas hatte ich schon länger nicht.
Abends wird es trocken, Safuré und Günther gehen ein Stück, ich schraube das Navi an die Huski. Im Anschluss fahren wir nach Karlobag und gehen Essen. Es gibt Fisch, die Saison hat noch nicht angefangen, es ist sehr ruhig an der Küste. Nach dem wir noch am Kamin gesessen haben schreibe ich noch etwas im Blog. Hoffentlich lässt der Wind morgen nach, sonst macht Motorradfahren keinen Spaß.

Samstag, 14.Mai Sieht gar nicht so schlimm aus wie es ist.

Am nächsten Morgen werde ich früh wach, der Waldweg sieht schon wesentlich größer und weiter aus, laut Navi mündet er nach 800m wieder auf der Straße, also forsch voran. Leider entpuppt sich der Weg nach wenigen Metern als Zufahrt zu einigen Gärten, er wird immer enger und ist Gras bewachsen, nasses Gras. An der Stelle an der ich beschließe: rückwärts ist besser als vorwärts sehe ich eine kleine Change mit dem Anhänger zu wenden. Ich muss nur den Anhänger diese nasse Wiese runter fahren und anschließend den nassen Hang rauf in die Gegenrichtung…
…dank Allrad und Untersetzung gelingt mir die Aktion, als ich die Stelle passiere an der mein Waldweges auf die Straße einmündet, ist diese mit Leitplanken verschlossen, gut das ich mich nicht bis hierhin durchgekämpft habe.
Knapp 50km weiter passiere ich die Kroatische Grenze, noch 200km, gegen 9:40h komme ich bei Safuré und Günther an. Nach ca. 18 Stunden Fahrzeit für 1300km, ich bin ziemlich fertig, seit Freitagabend hat es fast nur geregnet.
Das Ferienhaus liegt schön etwas von der Straße zurück am Hang mit Meerblick, der große Platz vor dem Haus ist mit einem Tor verschlossen und bietet genug Platz für unsere Spielzeuge: zwei Autos, zwei Anhänger und sechs Motorräder, Ok, leichtes Gepäck geht anders ;-).
Nach einer herzlichen Begrüßung und einem ausgiebigen Frühstück laden wir die Motorräder ab und fahren gemeinsam in den Ort.
In Karlobag holen wir uns Kroatische Kuna und kaufen damit etwas fürs Abendessen.
Im Anschluss drehen wir eine kleine Enduro runde, der Regen hat aufgehört, alles perfekt. Abends kochen wir Gemüse und Huhn auf dem Backblech, am Kaminfeuer lassen wir den Tag ausklingen, ich schlafe tief und fest.

Freitag, 13.Mai Strecke…

Ich habe die Nacht auf einem Parkplatz verbracht, also erst mal los ohne Frühstück, nach einigen km, kaufe ich auf der nächsten Raststätte einen Kaffee und ein Croissant, nach 3-4 Stunden bin ich fertig und lege mich hin. Eine Stunde später werde ich wieder wach und fahre weiter. Kurz vor München erreicht mich die Pfingstreisewelle, der Verkehr wird dichter, kleine Staus. Ich schaffe es noch bis Slowenien, gegen 22:00h kann ich nicht mehr, auf einer kleinen kurvigen Landstraße beschließe ich für heute „gut sein zu lassen“. Im Dunkeln verlasse ich mich auf das Navi und biege auf eine Nebenstraße ab, leider wird diese „Straße“ sehr schnell sehr eng, nach ca. 20m Asphalt sehe ich auf einem Waldweg und die Äste schleifen über das Dach, da es absolut dunkel ist und der Wagen schön gerade steht, beschließe ich erst mal nichts zu machen, außer ins Bett zu gehen. Nach einem gemütlichem „Feierabendbier“ in der offenen Schiebetüre lege ich mich hin und schlafe die Nacht durch

Andreas in Kroatien Donnerstag, 12.Mai, Der lange Tag

Ich bin schon früh auf, sechs, halb sieben etwa, für einen Spätdiensttag früh. Diese Reifengeschichte hat mir keine Ruhe gelassen, bei der Marokkotour ist ein Reifen kaputt gegangen, da die gleichen Reifen (Cooper AT) in Deutschland in „meiner Größe“ nicht mehr zu kaufen waren, hatte ich zwei gebrauchte gekauft. Allerdings hatte der Reifenhändler „Kelle“ etwa zwei Tage damit verbracht festzustellen, dass diese Reifen nicht auf die schlauchlos Felgen passen, warum auch immer. Also hatte ich ein defektes Ersatzrad und zwei „unbrauchbare“ Reifen. So wollte ich nicht eine 3000km Tour beginnen. In der Nacht war mir die Idee gekommen, dass der Reifen von der Ersatzfelge mit Schlauch auf die Schlauchlosfelge passen könnte, das musste ich ausprobieren. Zuvor wollte ich aber einige Dinge für die Tour einpacken um wenigstens damit voran zu kommen. Bis 9:00h hatte ich fast alles was ich mir in den letzten Tagen zurechtgelegt habe eingepackt. Also los, Räder abbauen. Nachdem ich den Ersatzreifen auf der Schlauchlosfelge montiert hatte, habe ich noch einen von den „neuen“ Reifen mit Schlauch montiert. Schnell zu Kelle die Räder wuchten lassen und ans Auto geschraubt, hurra, vier funktionierende Reifen plus Ersatzrad, so kann ich starten. Um 11:30h bin ich fertig um den Spätdienst zu beginnen, ich erfahre das ich den Freitag komplett frei haben kann. Der Spätdienst läuft ganz geschmeidig und gegen 19:30h bin ich wieder zu Hause. Ich montiere noch die Kette an der Husquarna, dann kommt Marius und hilft mir den Anhänger an den Iveco zu hängen und die Motorräder auf zu laden. Wir setzen uns noch auf einen Kaffee, gegen 22:00h fahre ich los, auf nach Kroatien. Bis kurz vor eins halte ich durch und komme bis hinter Frankfurt.